Resolution NP3
Mit großer Mehrheit wurde am 01.03.2018 in der Jahreshauptversammlung der Sektion Kelheim im Deutschen Alpenverein e. V. folgende Resolution beschlossen:
Resolution zum NP3 Donauauen
Die Alpenvereinssektion Kelheim ist nicht per se gegen den geplanten NP3 „Donauauen“ aber entschieden gegen die Einbeziehung der Weltenburger Enge.
Obwohl wir große Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines NP3 „Donauauen“ von der Lechmündung in die Donau über Neuburg/Donau bis Ingolstadt haben, sehen wir doch die Chance, die über Jahrhunderte von Menschen verbaute Donau wieder näher dem natürlichen Zustand zuzuführen und zu renaturieren z.B. durch den Rückbau der Staustufen. Was wir aber entschieden ablehnen, ist die Hinzunahme der Weltenburger Enge (Donaudurchbruch) in den geplanten NP3.
Begründung:
- Die Weltenburger Enge ist bereits Naturschutzgebiet mit Europadiplom und Natur 2000 Gebiet. Die Käseglocke NP3 bringt nicht mehr Naturschutz, aber u.U. weitere Einschränkungen (Betretungs- und Befahrungsverbote wie z. B. im NP Berchtesgaden).
- Das Gebiet ist das wichtigste Naherholungsgebiet für die Kelheimer Bevölkerung. Eine Zunahme des Tourismus würde zur Zerstörung der Natur und zur Aussperrung der Bevölkerung führen.
- Die Weltenburger Enge ist für den Alpenverein ein wichtiges Aktionsgebiet zum Klettern und Wandern.
- Der Anteil an Auwald im Naturschutzgebiet Weltenburger Enge beträgt nur 0,6 ha von 1000 ha; die an die Donau angrenzenden Berghänge sind jetzt schon aus der Waldnutzung herausgenommen. Wegen dieser geringen Fläche ist die Hinzunahme zum NP3 nicht sinnvoll.
- Von der Politik kommen keine eindeutigen Aussagen zu den Zielen des NP3 Donauauen und sie steuert auch nichts bei, um den Informations-und Klärungsbedarf zu befriedigen:
- der designierte MP Söder in der Sendung Quer am 25.01.18: „Natur ist wichtig, aber man kann Natur auch schützen durch benützen und alle müssen dafür sein, sonst sehe ich das ganze skeptisch“;
- der CSU-Kreisverband lt. MZ-Bericht vom 05.02.18: „Der NP3 ist beim designierten MP Söder definitiv vom Tisch“;
- Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf blieb Antworten zum NP3 in Abensberg am 15.02.18 schuldig (MZ-Bericht vom 19.02.18);
- Landrat Neumeyer und Kelheims Bürgermeister Hartmann haben ein klares jein zum NP3.
Deshalb wollen wenigstens wir klar Position beziehen:
Nein zur Einbeziehung des Naturschutzgebietes Weltenburger Enge in den NP3 Donauauen.