Rückblick auf das Jahr 2017

An den Wendelsteiner Almen

Von der Familiengruppe Eins gibt es erfreuliche Neuigkeiten. Es sind wieder ein paar neue Familien zu uns gestoßen und auch die Zahl der Aktivitäten ist im Vergleich zum vergangenem Jahr gestiegen. So nahmen insgesamt acht Familien in unterschiedlichen Zusammensetzungen an drei mehrtätigen Hüttenaufenthalten teil. Darüber hinaus fanden Tages- oder Halbtagesausflüge statt. Im September machte Klaus Zehndbauer die Ausbildung zum Familiengruppenleiter. Zusammen mit Verena Breig leitet er seitdem in enger Absprache die Gruppe und organisiert zusätzliche Touren. Wir sind jetzt in der Lage in dieser Altersgruppe mehr und unterschiedlichere Unternehmungen anzubieten. So wurden für das kommende Jahr bereits zwei Hüttenwochenenden und zwei längere Hüttenaufenthalte terminiert. Tagesauflüge werden kurzfristiger Ausgeschrieben.

Bereits im Winter waren drei Familien in den österreichischen Bergen unterwegs. In Obernberg am Brenner konnten sie noch den letzten Schnee des Jahres genießen. Tapfer stapfte die Gruppe aus vier Eltern und sechs Kindern im Alter zwischen drei und neun Jahren die verschneite Straße zur Sattelbergalm hinauf. Spannend wurde es, als wir an einem SUV vorbeikamen, der auf der glatten Fahrbahn ins Rutschen gekommen war, über dem Abhang hing und in den Wald hinunter zu kippen drohte. Zum Glück war den Insassen nichts passiert. Gerne hätten wir gewartet und die Bergungsaktion beobachtet, aber wir wollten lieber auf die Alm und uns stärken. Nach sieben Kilometern und gut 400 Höhenmetern stapfen oder sich auf dem Schlitten ziehen lassen, Schneeball werfen, auf eigenen Wegen Dinge im Wald entdecken und staunen, erreichten wir die Hütte. Was wir uns dann zur Belohnung gönnten, kann man sich wohl gut vorstellen… Frisch gestärkt ging es an die Abfahrt mit den Rodeln. Und die war rasant! Die Schlitten zischten die Rodelbahn hinunter. Auf dem überfrorenen Boden war das Bremsen und steuern gar nicht so einfach, weshalb immer wieder die Backenbremse herhalten musst. Wir lernten, dass die Abfahrt zwar schneller als der Aufstieg, aber nicht weniger anstrengend sein kann. Sehr lohnenswert war auch der Ausflug zum Oberndorfer See. Weniger anstrengend der Aufstieg, mit viel Rodelmöglichkeiten zwischendrin. Für jedes Alter und Gerät waren passende Strecken dabei. Ganz oben angekommen bot sich uns ein wunderbares Aplenpanorama im Sonnenschein, dass zur Rast mit Brotzeit einlud. Im Rodeln geübt, schoss die Gruppe anschließend Bergab.

Im August, zu Beginn der Sommerferien, fuhren vier Familien auf die Neue Magdeburger Hütte. Leider erfolgte der Aufstieg im Dauerregen, aber dies war glücklicherweise (nach einigen warmen Suppen) schnell wieder vergessen. Die Kinder genossen die Tiere, die es gab: Ziegen, Hühner, Pferde und Ponys sowie Lamas.  Neben den Ausflügen waren die Kinder im Verlauf der fünf Tage, die wir auf der Hütte verbrachten, sehr damit beschäftigt, eine Spiel-Hütte aus Ästen und Gras zu bauen. Aber auch unterschiedliche Aktionen mit dem Seil waren angesagt. So wurde mit einem Seil ein See überquert. Auch kletterten viele Kinder gemeinsam auf einen Baum und genossen in großer Höhe die Aussicht. Zwischen zwei Bäumen wurde an einem anderen Tag eine Riesenschaukel aufgespannt, die ein absolutes Highlight wurde.  Kälte und Nässe beendeten dann aber schnell das Erlebnis. Die Eltern „durften“ dann im Gewitter die Seilkonstruktion wieder abbauen, während die Kinder sich in der Hütte an einer heißen Schokolade wärmen konnten. Aber auch der Klettersteig durfte nicht fehlen.  Trotz des wechselhaften Wetters (das zum wechselhaften Gemüt des Hüttenchefs passte) war es eine gelungene Veranstaltung mit lauter zufriedenen Kindern und Eltern.

Ende Oktober besuchten wir schließlich die Kelheimer Hütte. Bei noch herbstkaltem Regenwetter starteten wir unsere Tour Richtung Wendelsteiner Almen. Fünf Familien mit neun Erwachsenen und neun Kindern im Altern von fünf Monaten bis acht Jahren wanderten durch den windigen Nieselregen auf der asphaltierten Almstraße. Wir nutzen aber die Gelegenheit und übten schon mal das richtige Bergsteigen. So bildeten wir zwei „Seilschaften“ und die wechselnden Führer jeder Seilschaft durfte den Weg bestimmen, musste aber auch auf seine Gruppe achten im richtigen Tempo gehen. Auch das Balancieren auf der Mauer am Straßenrand war für die drei und vierjährigen spannend. Nach einer Brotzeitpause war aber dann wirkliches Klettern angesagt: Die zweite Hälfte der Strecke ging über Stock und Stein. Und was für uns Eltern ein größerer Absatz, war für die vierjährigen, die den Hauptteil der Kindertruppe bildeten, ein kleiner Boulder. Es wurde anstrengend und anspruchsvoll – auch für die Eltern, die auf das Können der Kleinen vertrauen mussten. Aber die Langeweile, die hatte sich dabei verkrochen. Das Wetter besserte sich langsam und wie bestellt erwartete uns an den Wendelsteiner Almen eine Wiese im Sonnenschein, als wir aus dem Wald heraustraten. Pause, rasten, forschen, spielen, sich stärken und dann zurück zur Hütte. Die tolle Leistung unserer Kleinsten wurde am Abend mit einem bunten Crêpes- Buffet belohnt. Zufrieden mampfte jeder den Teigfladen mit dem Belag seiner Wahl. Mmh, soo leecker! Es dauerte dann auch nicht lange, bis die Eltern den Tag in gemütlicher Runde ausklingen lassen konnten. Es war ein schönes Wochenende!

Auch unser gemeinsames Picknick am Hafenhaisl soll kurz erwähnt werden. Wir gingen einmal klettern am Brunner Turm und einmal auch in das Kletterzentrum Regensburg. Es ist immer wieder schön zu sehen mit welcher Freude und mit welchem Geschick die Kinder sich an die Wand hängen. Vor allem die Halle bietet für Kinder und Erwachsene viele Möglichkeiten sich zu erproben.